Eisenbahntechnologisches Kolloquium 2007

Integraler Taktfahrplan – Modell mit Zukunft?

In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann man in der Schweiz mit den Planungen für einen integralen Taktfahrplan (ITF) im öffentlichen Personenverkehr, der die Attraktivität dieses Verkehrssystems durch optimale Anschlüsse und einfach merkbare Fahrzeiten erheblich verbessern sollte. Nach der grundsätzlichen Einführung dieses Systems in den 90er Jahren wurde mit der Inbetriebnahme der ersten Stufe des Programms "Bahn 2000" im Dezember 2006 ein erneuter Meilenstein erreicht. Auch in Deutschland wurde im Schienen-Personen-Fernverkehr bereits in den 80er Jahren ein ähnliches Konzept umgesetzt. Darüber hinaus haben sich im Zuge der so genannten Regionalisierung mehrere Bundesländer dazu entschlossen im Schienen-Personen-Nahverkehr einen ITF einzuführen. Sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland konnten erhebliche Attraktivitätssteigerungen erreicht und dadurch die Fahrgastzahlen deutlich erhöht werden. Allerdings stellt ein ITF auch besondere Anforderungen and die Betriebsabwicklung und an die Infrastruktur. Aufgrund zunehmend knapper Kassen in den öffentlichen Haushalten, die nach wie vor insbesondere den Nahverkehr in wesentlichem Umfang mitfinanzieren, stellt sich daher im Zusammenhang mit der Finanzierbarkeit auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines allumfassenden ITF. Die Abgrenzung sinnvoller Einsatzgebiete spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie betriebliche und infrastukturelle Optimierungen.