23. Verleihung des August Euler-Luftfahrtpreises
Namensgeber August Euler
Der Namensgeber dieses Preises, Herr Dr. h.c. Staatssekretär August Euler, war einer der Pioniere der Luftfahrt. Er war einer der Väter der Motorfliegerei in Deutschland.
Im Jahr 1908 faßte August Euler den Entschluß, sich der Fliegerei – „Fliegen mit Gerät schwerer als Luft“ – zu widmen, die in Deutschland gegenüber dem favorisierten Luftschiffbau bis 1908 noch überhaupt keine zukunftsweisenden Ansätze zeigte. Im Oktober 1908 gelang es ihm, auf dem Truppenübungsplatz „Griesheimer Sand“ einen Flugplatz mit etwa 5 km Länge über einen Mietvertrag mit der Heeresverwaltung auszuhandeln und einzurichten. So entstand der erste Flugplatz in Deutschland am Griesheimer Sand auf der Gemarkung Darmstadt. Zum Flugplatz gehörten eine Flugzeugfabrik mit Konstruktionsbüro, Werkstatt und Montagehalle mit allen für den Flugzeugbau damals erforderlichen Maschinen, und ebenso ein Pilotenhaus für die Ausbildung von zukünftigen Piloten, die einmal die Flugzeuge abnehmen und fliegen sollten.
Hier baute und erprobte er die ersten deutschen Motorflugzeuge. Schon vor der Jahreswende 1910 war auf dem Griesheimer Sand reger Flugbetrieb, denn August Euler bildete in seiner Fliegerschule die ersten Piloten in Deutschland aus. Er selbst absolvierte bereits 1909 die erste amtlich vorgeschriebene, international gültige Pilotenprüfung und erhielt dafür das Flugzeugführerpatent „Deutschland Nr. 1“.
Die Verbindung von praktischer Erprobung und wissenschaftlicher Aufarbeitung, eben die Förderung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Gebiet der Luftfahrt und auch des Luftverkehrs war ein ganz zentrales Anliegen von August Euler, wie er z.B. im Jahr 1911 durch wissenschaftliche Vorträge in Verbindung mit praktischen Flugvorführungen, z.B. in Frankfurt und Göttingen, zur Weiterreichung seines Wissens und seiner fliegerischen Erfahrungen seit den Anfängen der Fliegerei im Jahr 1909 unter Beweis stellte.